Heute Morgen parkte ich, ging dann erst an das Rheinufer und dann auf das Dach im 19. Stockwerk unseres Betriebsgebäudes. Bevor ich mich in den Stress des neuen Arbeitstages stürzt, genoss ich den frühen Morgen mit Nebel, dünnem Eis und Stille hoch über dem Rhein.

Heute Abend, nachdem ich die Bilder von heute in Lightroom importiert und das Bild bearbeitet hatte, suchte ich nach Lyrik mit Sonnenaufgängen.
Google brachte mich dann zu Stefan George. Auch ein Rheinhesse, wie ich. Das Gedicht fand ich passend zu der Stimmung des Morgens und des Bildes. Und die Tatsache, dass ich bei der Recherche auf einen Rheinhessen stieß, faszinierte mich.
Ein Sonnenaufgang Vor kurzem entzündete sich Auf dunklem ofen des himmels Nach kalter winternacht Die neue sonne. Nun zeigt sie sich im ersten leuchten Sie schimmert still. Mit den wolken die sie umflattern Die ihren glanz widerspiegeln Erhellet sie spärlich Die morgendämmerung. Schnell verstärkt sie sich Und die farbigen vorhänge Die ihr zu nah kommen Erfasst und sengt sie. Darauf erfüllt sich Die ganze luft mit grauem Undurchdringlichem rauch. Es wächst und wächst wärme und licht Bis endlich alles – wolken und nebel In unendlicher feuersbrunst Lohend verschlungen werden Und ohne fremde nahrung Durch eigene kraft allein Die flammende scheibe strahlt. Stefan George (1868 – 1934)
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